In der Buchhandlung
Bankett der Vampire
Ein kleines bisschen Gänsehaut war wahrscheinlich mit im Spiel beim Bankett der Vampire, das die Buchhandlung Riemann für Fans der lichtscheuen Blutsauger veranstaltete. Die unerschrockenen Bankettteilnehmer im Alter von acht bis zehn Jahren machten sich von der Buchhandlung aus auf den Weg zum Ort der szenischen Lesung. Unterwegs wurden sie mehrmals von düsteren Vampirgestalten aufgehalten, die kleine Gruselgeschichten erzählten. Endlich angekommen wartete auf die Kinder neben einer Lesung aus dem "Kleinen Vampir" ein zum Thema passendes Menü. Krönender Abschluss des grusligen Abends: alle Kinder bekamen eine Urkunde überreicht.
Fahrten zu den Buchmessen in Leipzig und Frankfurt
Wer sich einen umfassenden Überblick über die Neuerscheinungen der Verlage verschaffen möchte, besucht am besten eine der beiden größten Buchmessen, die jährlich in Deutschland stattfinden. Ende März bietet sich die Leipziger Buchmesse für einen Ausflug an, im Oktober lohnt die Frankfurter Buchmesse einen Besuch. Nicht selten organisieren Buchhandlungen einen Reisebus, mit dem Interessierte zu den beiden Großveranstaltungen fahren können.
Bei der Buchhandlung Rupprecht stehen diese Ausflüge regelmäßig auf dem Programm. Mit insgesamt sieben Bussen voll mit Leseinteressierte ging es los in Richtung Leipziger Buchmesse, dem Ereignis des Literaturfrühjahrs. Um Autoren zu erleben, vielleicht ein Buch signieren zu lassen oder um sich einfach nur mit Gleichgesinnten über die aktuellen Neuerscheinungen auszutauschen, nahmen alle Teilnehmer das doch sehr frühe Aufstehen gern in Kauf...
Dass eine Fahrt zur Leipziger Buchmesse nicht nur für Erwachsene ein Vergnügen ist, bewies die Buchhandlung Dorner in Amberg. Sie fuhr regelmäßig mit Schülern und Lehrern nach Leipzig. Eingebetet wurde diese Fahrt in ein Programm in der Buchhandlung. Dort stellten die Buchhändler die nominierten Bücher für den Preis der Leipziger Buchmesse vor.
Führungen durch die Buchhandlung für Schulklassen
Wo läßt sich die facettenreiche Welt des Buches hautnaher erforschen als in der Fülle einer Buchhandlung. Nicht nur, dass man gemeinsam mit dem Lehrer die kommende Klassenlektüre aussuchen kann, nein - bei der Führung durch eine Buchhandlung lernt man viele interessante Dinge. Z. B wie der Buchverkauf funktioniert, nach welchen Sachgebieten die Buchhandlung sortiert ist und wie man ganz bestimmte Bücher schnell findet.
Und so folgte die Klasse 3b der Luitpoldschule der Einladung der Ansbacher Buchhandlung am Schloss zu einer Expedition ganz spezieller Art. Die kleinen Exkursionsteilnehmer durchforschten die gesamte Buchhandlung und die Buchhandlung am Schloss-Mitarbeiterin Gabriele Osiander präsentierte den kleinen Besuchern sogar den Internetauftritt, um zu zeigen, wie einfach man auch von zu Hause aus nach Büchern suchen kann. Nach der spannenden Expedition durch den "Bücherurwald" bekamen die Kinder ein paar Fragen und Aufgaben gestellt, bei denen sie unter Beweis stellen konnten, dass sie sich nun problemlos durch den Bücherdschungel finden. Wer Fragen wie "Nenne den Titel des Bandes 98 der Reihe Was ist Was" oder "Wenn du wissen willst, wie man ein Wort schreibt, in welchem Buch könnte man nachschauen?" beantworten konnte ist nun fit, die Welt der Bücher zu entdecken. Als Belohnung gab es für jeden noch ein kleines Geschenk. Auch die Buchhandlung Riemann in Coburg läd regelmäßig Schulkinder zu einer Führung durch den Laden ein. Dass es Lektüretipps und Leseproben gibt, ist selbstverständlich - nicht aber, dass die Kinder anschließend gemütlich bei Hörnchen und Kakao ihre Eindrücke austauschen können. Als Abschluss gibt es für jeden Teilnehmer eine kleine Überraschung zum Mitnehmen.
Kinder malen Bilder zu gelesenen Geschichten
Was passiert wenn Lesen und Kunst aufeinandertreffen, zeigte das Projekt "Kunst, Kultur und Kreatives in Schwabmünchen" - eine Zusammenarbeit der Buchhandlung Schmid und der Kinder- und Jugenkunstschule "Klex". Dann nämlich entstehen gemalte Geschichten. Der Inhaber der
Buchhandlung Albert Schmid griff selbst zum Buch und las seinen kleinen Zuhörern drei Geschichten des italienischen Autors Alberto Moravia vor. Zwischen den Geschichten malten die Kinder unter Anleitung ihre Gedanken und Fantasien zu den Geschichten, was die Mini-Picassos auch mit größtem Eifer und höchster Konzentration taten. Wie sieht es zum Beispiel aus, wenn es so kalt ist, dass die Gedanken in der Luft gefrieren, so dass jeder sehen kann, was der andere denkt? Dem lebendigen Vortrag des Buchhändlers mit den lustigen und fantasievollen Geschichten von gefrorenen Gedanken, wütenden Zeichnungen und dem zerstreuten Spaziergänger lauschten die Kinder mit der allergrößten Spannung.
Kinder stellen ihre Lieblingsbücher vor
Wer kennt das nicht, dieses Gefühl: man hat ein Buch gelesen, das sofort zum absoluten Lieblingsbuch wird. Vielleicht weil es so spannend, so traurig, so lustig oder am besten alles gleichzeitig ist. Der Wunsch, dieses Leseerlebnis mit anderen zu teilen oder sie wenigstens auf dieses Buch aufmerksam zu machen, ist in jedem Falle groß.
Dazu hatten die Schüler der Klasse 3b der Luitpoldschule in Ansbach im Rahmen eines Aktionsprogramms zum Welttag des Buches Gelegenheit. Sie wurden von der Buchhandlung am Schloss eingeladen, ihre absolut tollsten Lieblingsbücher vorzustellen. Jeder war darum aufgefordert, sein Lieblingsbuch mitzubringen und gleich dazu einen kurzen handgeschriebenen Text, der beschreibt, worum es in dem Buch geht und was es so lesenswert macht. Die Geschmäcker der Schüler zeigten dabei eine außerordentliche Bandbreite. Ob "Pünktchen und Anton", die Fälle von TKKG, Harry Potter oder ein Buch über Hunde, für jeden Lesegeschmack war etwas dabei. Damit die Leseempfehlungen auch wirklich als ganz persönlich erkennbar waren, wurde jeder der kleinen Kritiker mit seinem Lieblingsbuch fotografiert. Alle Bücher samt Fotos und Kurzbeschreibungen wurden dann in einem gesonderten Schaufenster ausgestellt.
Kindergerechte Buchabteilung
Zwei Kriterien sind besonders wichtig, um das Gütesiegel zu erhalten: ein sorgfältig ausge-wähltes und vielfältiges Kinder- und Jugendbuchsortiment sowie eine ansprechende, kindgerechte Präsentation des Bücherangebots. Mitarbeiter mit Kompetenz im Kinder- und Jugendbuchbereich sind unverzichtbar für eine gute Buchhandlung, ebenso wie eine durchdachte, sinnvoll aufgebaute Kinder- und Jugendbuchabteilung - denn die muss die jungen Leser ansprechen und überzeugen. Um die Orientierung zu erleichtern, sollten die Bücher klar und deutlich nach Altersgruppen und Themengebieten voneinander abgegrenzt werden.
Bei der Präsentation muss unbedingt die Regalhöhe beachtet werden. Auch kleine und kleinste Leser müssen die Möglichkeit haben, die angebotenen Bücher in die Hand zu nehmen. Gemütliche Leseecken laden zum Verweilen ein. Dort kann man sich nach dem Herumstöbern ungestört in ein Buch vertiefen und probelesen. Neben einer bequemen Sitzgelegenheit können Tische aufgestellt werden, und ein Wasserspender oder ein paar gesunde Naschereien runden das Ambiente ab.
Für kleine Kinder bietet sich eine Spielzone an. Je nach Platzangebot kann eine kleine Spielecke eingerichtet, oder eine große, begehbare Erlebniswelt aufgebaut werden - zum Beispiel ein Piratenschiff wie in der Nürnberger Buchhandlung Pelzner.
Die Buchhandlung Rupprecht hat all das berücksichtigt. Die Kinder- und Jugendbuchabteilung ist nicht nur aufgrund ihrer Größe das Herzstück des Ladens. Eine phantasievoll gestaltete Spielecke lenkt die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich und die Eltern können sich in Ruhe informieren und beraten lassen. Lektüreempfehlungen geben auch die Thementische und Themenschaufenster. Sie werden zusammen mit Kindergartenkindern regelmäßig neu gestaltet - frei nach dem Motto: "Mitmachen lassen und neue Leser gewinnen".
Schüler*innen als regelmäßige Testleser
Auf das Urteil von Gleichaltrigen geben Kinder und Jugendliche oft mehr als auf Vorschläge von Eltern oder Lehrern. Darum geben immer mehr Buchhandlungen ihren jungen Lesern ein Forum und machen sie zu Rezensenten. Die Kinder wählen sich einen Titel aus, lesen das Buch und fassen dann ihre Eindrücke zusammen.
"Die geheime Tür ist ein total spannendes Buch. Ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen", empfiehlt die 11-jährige Laura, die zur Gruppe der regelmäßigen "Testleser" der Münchner Buchhandlung Buch in der Au gehört.
Die Rohrbacher Buchhandlung Gabriel ließ 2005 bereits zum dritten Mal 45 Kinder und Jugendliche ca. 60 Bücher testen und in einem Auswertungsbogen beurteilen - mit dem Ziel, dass sich die Kinder- und Jugendlichen kostruktiv mit den Büchern auseinander setzten und gleichzeitig einen breiteren Geschmack entwickeln. Ergebnis dieser Zusammenarbeit war ein Flyer "Top Ten der Jugendbücher", der nicht nur im Buchladen, sondern auch in den Schulen verteilt wurde. Die Kinder der 2.-4. Klassen waren von der Aktion so begeistert, dass sie ihre Lieblingsbücher an einem öffentlichen Vorstellungsabend vor Eltern, Freunden und interessierten Gästen präsentierten. Bei der Veranstaltung in der realtime-Musikschule gaben die kleinen Kritiker ein Rundumpaket ihrer Meinung: sie beschrieben, warum sie sich für dieses Buch entschieden haben, was ihnen besonders gut gefällt, ihre Meinung zum Titelbild und ausserdem gab es biografische Informationen zum jeweiligen Autor. Seit Juli 2005 sind auch Kindergartenkinder in den Kreis der Testleser aufgenommen. Sie und ihre Eltern testen und beurteilen Bilderbücher.
Schüler*innen dekorieren das Schaufenster
Was haben Wattekugeln und Kohlepapier mit Literatur zu tun?
Sehr viel, wie die Schüler und Schülerinnen der Klasse 5d des Fraunhofer-Gymnasiums in Cham beweisen: Als Klassenlektüre hatten sie Ottfried Preußlers Geschichte über den Zauberlehrling Krabat gelesen und waren davon so begeistert, dass sie zusammen mit ihren Lehrern im Deutsch- und Kunstunterricht ein fächerübergreifendes Projekt starteten. Sie überlegten sich eine - im wahrsten Sinne des Wortes zauberhafte - Schaufensterdekoration für die Chamer Filiale der Buchhandlung Rupprecht. Mit besagten Wattekugeln und Kohlepapier stellten sie das Umfeld des Zauberlehrlings Krabat nach, um andere Kinder auf das ihrer Meinung nach sehr spannende Buch aufmerksam zu machen.
Auch in der Filiale Neumarkt der Buchhandlung Rupprecht durfte eine fünfte Klasse ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Am Welttag des Buches dekorierten die Schüler der Erich-Kästner-Schule das Schaufenster der Buchhandlung mit ihren Lieblingsbüchern und selbst erdachten Slogans zum Thema "Lesen". Bei einer Schnitzeljagd durch die Buchhandlung hatten sie zudem Gelegenheit, nach Lust und Laune zu Stöbern.
Von den "grauen Herren", die in Michael Endes Buch "Momo" die Menschen zum Zeit sparen anhalten und ihnen diese Zeit dann stehlen, ließ sich die 4. Klasse der Grundschule Dossenbergerhaus inspirieren. Im Rahmen ihres Leseprojektes "Momo" schmückten die Schüler ein Schaufenster von Buch Hutter in Günzburg mit vielen bunten Zeichnungen zum Buch. Das Projekt machte den Kinder so viel Spaß, dass von den Lehrern jetzt weitere gemeinsame Aktionen angefragt wurden. Außerdem üben selbst gestaltete Schaufenster natürlich eine magische Anziehungskraft auf Freunde und Bekannte aus, die das Ergebnis bewundern wollen - und dabei nicht selten gleich ihre nächste Buchlektüre finden.
Teilnahme am Ferienprogramm
Das Ferienprogramm während der Sommerferien ist in vielen Städten schon ein fester Bestandteil der Freizeitplanungen. Kein Wunder also, dass sich viele Buchhandlungen am Ferienprogramm beteiligen. Die Veranstaltungen sind ebenso zahlreich wie unterschiedlich. Sie reichen von Vorlesenachmittagen über Bastelstunden bis hin zu Thementagen.
So hat die Buchhandlung Bücher, Medien und mehr in Herzogenaurach zum Thema „Weltreise“ einen „Ägypten-Vormittag“ gestaltet. Nach einer Lesung aus „Millie in Ägypten“, verwandelten sich die Kinder in lebendige (Klopapier-) Mumien.
Die Buchhandlung Leseinsel in Ebern gestaltete zum Abschluss des Ferienprogramms zwei Märchen-Erzählstunden für Kinder unterschiedlichen Alters. Schöner können Ferien kaum enden.
Unterrichtsstunde in der Buchhandlung
Warum sollte Schulunterricht immer im Klassenzimmer stattfinden? Doris und Robert Rummer luden die Schülerinnen und Schülern der Klasse 7a der Kissinger Hauptschule zu sich in den Büchergarten ein - zu einer Unterrichtsstunde der besonderen Art. Die Jungen und Mädchen erfuhren einiges über neue Titel auf dem Büchermarkt, über den Bestell-vorgang in der Buchhandlung und über die Versandwege sowie die Preisbindung. Dann stellten zwei der Jugendlichen ihren Mitschülern in kurzen Referaten ihre Lieblingsbücher vor. Lehrer Martin Steidle nutzte die Gelegenheit, von so vielen Büchern umgeben zu sein, gleich für die gemeinsame Suche nach der nächsten Klassenlektüre und ließ sich dabei von den Buchhändlern gerne fachkundig beraten. Nachdem sich die Klasse den vorbereiteten Büchertisch durchstöbert, und sich auf eine Lektüre geeinigt hatte, ermunterte der Lehrer sie: "Ihr könnt ja jederzeit wieder hierher kommen!" Eine Aufforderung, der hoffentlich viele Schüler gefolgt sind.
Vorlesestunde für Schüler*innen in einer Buchhandlung
Die Starnberger Grundschüler können sich freuen. In regelmäßigen Abständen werden sie in die Bücherjolle eingeladen, um noch vor der Ladenöffnung im großen Kinderbuchsortiment zu stöbern und zu schmökern. Die Eigentümer der Buchhandlung bemühen sich nach Kräften, den morgendlichen Ausflug in die Literatur so anregend und abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Je nach dem welche Klassenstufe gerade zu Besuch ist, steht entweder eine Vorlesestunde für Leseanfänger auf dem Programm oder die Schüler suchen nach einer Klassenlektüre und machen Leseproben von verschiedenen Büchern. Die belesenen Buchhändler haben da natürlich immer zahllose gute Tipps parat.
Wie gut den Kindern diese Abwechslung vom normalen Unterrichtsgeschehen gefällt, lässt sich an den Briefen ablesen, die nach einer solchen Bücher-Schnupperstunde bereits im Deutschunterricht verfasst worden sind.
"1 Woche Urlaub" in der Buchhandlung
Wer diesen Sommer nicht in den Urlaub fahren konnte, brauchte kein Trübsal zu blasen, denn im Sommer konnte man stattdessen "eine Woche Urlaub" in der Buchhandlung machen!
Im Buchkabinett in Obernburg konnte man in diesem Sommer Urlaub vom Alltag buchen und in der Buchhandlung auf Weltreise gehen. Für die jungen Leser wurde ein umfangreiches, phantasievolles Reiseprogramm auf die Beine gestellt: von der Karibik, über Italien, Schweden und Spanien nach England - jeden Tag konnte man ein anderes Land kennenlernen!
Gerade den kleinen Kunden wurde auf der Weltreise einiges geboten: In Skandinavien wurden Spiele gespielt, zwischendurch stärkte man sich mit Köttbullar; in England gab es die typische Teestunde, während die Autorin Marliese Arnold aus ihren Büchern vorlas. Jeden Tag fand außerdem eine extra "Märchenreise" statt, die von der "edlen Lesetante" geführt wurde.
Auch die Eltern wurden bestens versorgt, mit Cocktails in der Karibik, Latte Macchiato in Italien und vielen kleinen Überraschungen. Eine rundum gelungene Reise für die ganze Familie!
Aktion Lesekoffer
Selbst eine engagierte Buchhändlerin wie Irmgard Clausen von der Coburger Buchhandlung Riemann war wohl überrascht, welche Begeisterungswelle sie mit ihrem "Lesekoffer-Projekt" bei Schülern und Lehrern ausgelöst hat. Ihre originelle Idee zur Leseförderung: Lesekoffer, gefüllt mit jeweils 60 Kinderbüchern, werden auf die Reise von Schulklasse zu Schulklasse geschickt. Die Schüler einer Klasse können dann vier Wochen lang nach Herzenslust in den Büchern schmökern. Wenn eine Klasse den Lesekoffer ausführlich kennen gelernt hat, wandert er weiter an eine andere Schule.
Mit Unterstützung der renommierten Kinderbuchverlage Oetinger und Ravensburger wurde das ehrgeizige Projekt professionell auf den Weg gebracht. Fünf Lesekoffer (je einer für die Jahrgangsstufen 1 – 5) reisten von einer Schule im Coburger Land zur nächsten, und viele Schüler wurden zu eifrigen Bücherwürmern. Die vielfältigen Geschichten animierten darüber hinaus auch zum "Selbermachen". In den teilnehmenden Klassen entstanden Lieder, Bilder, Erzählungen und sogar selbst verfasste Theaterstücke zur Lesekoffer-Lektüre. 2005 fand das inzwischen 3. Lese-Kofferfest statt und eingeladen waren nicht nur alle Kinder und Lehrer, die den Lesekoffer in der Schule hatten, sondern alle Kinder, die Spaß am Lesen haben, alle Lehrer, Eltern, Omas und Opas...und natürlich der Stargast Paul Maar, der mit Herrn Bello im Gepäck nach Coburg reiste. Und selbstverständlich wurde wieder rund ums Lesen gespielt, gebastelt und vorgetragen.
Das Ziel der Aktion, nämlich die Kinder zum Lesen und zur Beschäftigung mit den Texten anzuregen, wurde damit mehr als erreicht. Die Schüler bekamen zu Beginn der Aktion ein persönliches Lesetagebuch, in dem sie ihre eigenen Leseerfahrungen notieren konnten. Flankiert wurde das Lesekoffer-Projekt durch didaktische Angebote für die Lehrer. Um die Lehrkräfte bei der Unterrichtsplanung zu unterstützen, stellten die pädagogischen Berater der Verlage Erläuterungen und Anregungen zu den einzelnen Titeln zusammen.
Einen feierlichen Anstrich bekam die Aktion durch die Übergabe des Lesekoffers an die jeweiligen Klassen im Caféchen der Buchhandlung Riemann. Hier treffen sich die "alte" und die "neue" Leseklasse, um Leseerfahrungen auszutauschen und Lieblingsbücher vorzustellen. Höhepunkt und krönender Abschluss war das erste Coburger Lesefest, dass die Buchhandlung im Juli 2003 zur Überraschung der Kinder organisierte. Die Initiatorin Irmgard Clausen und ihre Mitarbeiterinnen stellten unter anderem ein Lesezelt auf, für das Kinderbuchautoren wie Paul Maar für Lesungen gewonnen werden konnten. Die Klassen revanchierten sich auf einer extra errichteten Bühne mit vorbereiteten und spontanen literarischen Darbietungen, die vom Lesekoffer inspiriert worden waren. Eine "LeseFieberKurve" dokumentierte, welche Bücher die Kinder wie oft und wann gelesen hatten und welche Bücher sie insgesamt favorisierten.
Das Lesekoffer-Projekt macht inzwischen Schule. Viele Buchhandlungen sind dem Beispiel gefolgt und haben das Projekt in Zusammenarbeit mit den örtlichen Schulen und den Verlagen ebenfalls durchgeführt. Viele weitere haben ihr Interesse angemeldet, denn mit einem Koffer voll spannender, unterhaltender Geschichten lässt sich sehr erfolgreich Begeisterung fürs Lesen wecken.
In der Schule oder im Kindergarten
Aktion Leselok
Wer bleibt schon gern zuhaus, wenn eine Reise ansteht? Unter dem Motto "Wir wollen eine Reise machen, wer liest mit?" stellte die Buchhandlung Schwandorfer Bücherwelt die Weichen zur Abfahrt ins Leseland. Auf Lesereise wurden kleine Leseweltenbummler nicht etwa mit einem Koffer geschickt, sondern mit der Leselok. Dies ist eine hölzerne Lok deren Bauch rund 30 Bücher - von den Verlagen Ravensburger und Thienemann zusammengestellt - verbirgt.
Die Leselok rollte in verschiedene 2. Klassen und machte dort jeweils für einige Wochen Station. So hatten die Schüler genügend Zeit, die Bücher zu lesen und ihre Erfahrungen auszutauschen. Das Spektrum war dabei so breit, dass keiner der Reiselustigen zurückbleiben musste. Pferdeliebhaber oder Fußballverrückte kamen genauso auf ihre Kosten wie Fans von Nick Nase dem schlauen Kommisar. Auch an die schwächeren Leser wurde gedacht, denn für diejenigen, die noch Probleme mit dem Lesen haben, wurde etwas einfacheres aus dem Logli - Leseförderungsprogramm eingepackt. In ein eigens dafür vorgesehenes "Lokbuch" konnten die Schüler eintragen, welches Buch sie gerade ausgeliehen haben und nachträglich ihre Meinung zu dem Buch aufschreiben. Die Bücherwelt-Mitarbeiterin Anne Huf erzählte den Schülern zu jedem Buch noch etwas vom Inhalt, um ihnen bei ihrer Auswahl zu helfen. Das lobenswerte Ziel dieser Aktion sollte es sein, auch die Kindern, die sonst den Weg in die Bücherei oder die Bibliothek nicht so häufig finden, auf "Lesefahrt" zu bringen und die Lust am Lesen zu wecken. Ganz eindeutig wurde dieses Fahrtziel ereicht, denn das einstimmige Fazit der Schüler: "So macht Lesen wirklich Spaß!"
Autor*innenlesungen in der Schule
Schullektüre muss nicht immer dröge und langweilig sein, schon gar nicht wenn man ganz persönlich mit dem Autor über sein Buch sprechen kann. Zwei neunte Klassen des Gröbenzeller Gymnasiums hatten die Gelegenheit, den schwedischen Autor Mats Wahl kennen zu lernen und mit ihm über seine Bücher zu sprechen. Vor der Lesung, die von der Puchheimer Buchhandlung im Birkengarten organisiert wurde, war sein Jugendkrimi "Der Unsichtbare", in dem es um Rechtsradikalismus bei Jugendlichen geht, Thema des Unterrichts. Mats Wahl las aus verschiedenen Romanen und im Anschluss stellte er sich den Fragen und der Diskussion mit den Schülern. Mats Wahl las zwar auch aus seinem Roman "Kaltes Schweigen", doch das stellte sich in der Fragerunde wahrlich nicht ein. In wieweit seine Romane auf realen Begebenheiten beruhen, ob er Anregungen bei anderen Schriftstellern findet und wie lange er an seinen Romanen schreibt waren nur einige der zahlreichen Fragen. Ganz zum Schluss nahm sich der Autor noch die Zeit, die Bücher zu signieren.
Auch die Schüler verschiedener Grundschulen, u.a aus Freyung, Waldkirchen und Heindlschlag, hatten Gelegenheit, sich von dem Kinderbuchautor Josef Koller aus seinen Büchern vorlesen zu lassen und ihn dann mit Fragen zu löchern. Ob es schwer sei, ein Buch zu schreiben oder wie er auf die Namen und die Geschichten kommt, wollten einige der Schüler wiessen. Auf Initiative von Hedy Kunze, Inhaberin der Buchhandlung im Baronhof in Waldkirchen und der Kreisbibliothek Freyung wurde eine Lesertour mit dem Autor durch die Grundschulen organisiert. Und diese erwies sich als voller Erfolg, denn der Besuch des Kinderbuchautors löste wahre Begeisterungstürme aus: "Das war viel schöner als Unterricht, ich hoffe, es kommt bald wieder ein Autor und erzählt uns was", berichtet der kleine Emanuel euphorisch. Außerdem hatten alle Kinder, die sich auch nach der Lesung mit den Geschichten beschäftigen wollten, die Möglichkeit Bilder zu den gehörten Geschichten zu malen. Die wurden dann zum Welttag des Buches gezeigt.
Buchausstellungen und Büchertische
Die liebevoll dekorierten Büchertische, die die Buchhandlung Wälischmiller im Eingangsbereich der Teisbacher Schule aufgebaute, wurden von den Schulkindern regelrecht belagert. Auch die Eltern haben beim Elternsprechtag Gelegenheit, sich vom großen Angebot an Sachbüchern und spannenden Geschichten zu überzeugen.
Die Welt der Bücher können Kinder aber gar nicht früh genug kennen lernen. So dachten auch die Inhaberinnen der Buchhandlung Wälischmiller und organisierten in den Dingolfinger Kindergärten ebenfalls bunte Büchertische. Im Herbst 2004 warb die Buchhandlung mit leuchtend gelben Flyern: "Hurra, wir machen wieder eine Kindergarten-Ausstellung!" Neben aktuellen und besonders schönen Bilderbüchern gehen Elternratgeber und pädagogische Fachliteratur auf die Reise durch die Kindergärten.
Die Bücher werden den interessierten Kindergärtnerinnen und Kindergärtnern ins Haus gebracht und dort an einem geeigneten Platz, z.B. der Turnhalle, aufgebaut und ausgestellt. Damit sie sich einen Überblick verschaffen können, wird eine Liste mitgeliefert, auf der alle Bücher einzeln aufgeführt werden. Passend dazu werden Wunschzettel ausgelegt, auf denen jeder seine Lieblingstitel eintragen und direkt bei der Buchhandlung bestellen kann. Nach drei Tagen werden Bücher und Bestellformulare wieder abgeholt. Ein bequemer Weg zu einem tollen Buch!
Buchvorstellungen für Eltern
Bei der Fülle an Neuerscheinungen ist es ziemlich schwer, den Überblick zu behalten. Daher lud Irmgard Clausen, Inhaberin der Buchhandlung Riemann in Coburg, zu einem Elternabend etwas anderer Art ein. Bei einem Glas Wein und in gemütlicher Runde stellte sie allen interessierten Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten die witzigsten und spannendsten Bilderbücher und Geschichten des Jahres vor. Dieser Abend bot auch die Möglichkeit, selbst ungestört in den Büchern zu schmökern und wenn eines besonders gefiel, dieses auch gleich zu bestellen.
Der Kinder - und Jugendbuchexperte der Buchhandlung Rupprecht in Weiden, nutzte die Wahl des Elternbeirats im Kindergarten Oberwildenau, um den anwesenden Eltern die zahlreichen Bilderbücher, die er in seinem Gepäck hatte, vorzustellen. Das regelmäßige Vorlesen hilft nicht nur, das Interesse an Büchern zu wecken, sondern auch die Sprachentwicklung zu fördern, führte der Experte an. Zudem eigne sich das gemeinsame abendliche Schmökern ganz ausgezeichnet als Teil eines "Einschlafrituals". Eine Auswahl seiner mitgebrachten Bücher ließ er gleich im Kindergarten, damit die Bücher für die verschiedene Alterstufen - Bilder-, Sach- und Märchenbücher - noch ausgiebig studiert werden konnten.
Buchvorstellungen für Lehrer*innen und Erzieher*innen
Dafür haben Lehrer und Erzieher meist kaum Zeit und Ruhe: tief einzutauchen in das Meer von Neuerscheinungen der Kinder- und Jugendliteratur und sich den Weg durch den Bücherdschungel zu bahnen, um heraus zufinden welche Bücher sinnvoll für den Einsatz in Schule und Kindergarten sind. Der Informationsbedarf ist und bleibt hoch. Darum läd Maria Rupprecht, Inhaberin der Buchhandlung Rupprecht, seit einiger Zeit regelmäßig Erzieher/innen zu Schmökerabenden in ihre Buchhandlungen ein.
Die Germanistin stellt in Kurzform die wichtigsten der rund 8000 Neuerscheinungen vor. Dabei gibt sie nicht nur einen Eindruck von den schönsten und wertvollsten Kinderbüchern, sondern auch von den wichtigsten Publikationen im Bereich der pädagogischen Fachliteratur. Im Anschluss an den Vortrag haben die Kindergärtner/innen Zeit, selbst ausgiebig in der Auswahl zu schmökern.
Auch Irmgard Clausen, Inhaberin der Buchhandlung Riemann in Coburg, läd Lehrer/innen und Erzieher/innen nach Ladenschluss in ihre Buchhandlung ein, um die besten Neuerscheinungen vorzustellen. Anschließend wird zu einem kleinen Imbiss geladen, der die optimale Möglichkeit bietet, sich mit den Kollegen/innen auszutauschen. Natürlich ist dann auch Zeit, die vorgestellten Bücher nach Geschäftsschluss in aller Ruhe durchzustöbern und zu bestellen. Dabei stehen die Kinderbuchexpertinnen der Buchhandlung immer mit Rat und Tat zur Seite.
Buchvorstellungen für Kinder und Eltern
"Zum Lesen verführen" - so könnte das Motto der Buchhandlung Libretto in Neustadt a.d. Aisch lauten. Um dieses Ziel zu erreichen, geht das Libretto-Team mit verschiedenen Aktionen für Eltern und Kinder in die Schulen. Beispielsweise konnten sich Mütter und Väter von Grundschülern bei einem Elternabend mit der Kinderbuchautorin Antje Damm über neue Buchtitel informieren. Eine gute Gelegenheit, um sich zugleich über Motivation, Schwierigkeiten sowie Hilfestellungen für Leseanfänger und über geeignete Lesepro-gramme für den Computer auszutauschen!
Libretto veranstaltet aber auch Lesungen für Jungen und Mädchen. Anlässlich eines Leseprojektes der Comenius-Grundschule organisierte die Buchhandlung zum Beispiel eine Lesung der Kinderbuch-autorin Sabine Ludwig, die für ihre Bücher bereits mehrere Auszeichnungen erhalten hat. Die Kinder hörten begeistert zu, stellten der Autorin viele Fragen und auch die anschließende Signierstunde stieß auf große Resonanz. Für Meinungen, Bilder und Kommentare der Schüler stellte die Buchhandlung Libretto ein Schaufenster und die Litfasssäule im Laden zur Verfügung.
Druckereibesichtigungen mit Schulklassen
Wie ein Buch aussieht wissen alle. Aber wie entsteht es? Neben den Vorgängen im Verlag ist es genauso interessant zu sehen, wie ein Buch hergestellt wird. Zum Welttag des Buches bot die Buchhandlung Dorner in Sulzbach-Rosenberg unter dem Motto „Vom Druck zum Verkauf – ein Buch entsteht“ eine Führung für Schüler und Lehrer durch die historische Druckerei in Sulzbach-Rosenberg an. Dort konnten die Schüler den Fortschritt und die Bedeutung des Buchdrucks bestaunen, der in Sulzbach-Rosenberg seit dem 17. Jahrhundert eine besonderte Geltung erlangte.
Informationsveranstaltungen für Lehrer*innen
Wichtig für die Leseförderung ist es, dass Interesse der Kinder an Literatur zu wecken. Um möglichst aktuelle Titel in der Schule zu behandeln, bieten immer mehr Buchhandlungen Informationsveranstaltungen für Lehrer an, bei denen die Neuerscheinungen des Buchmarktes nach Altersgruppen gestaffelt vorgestellt werden. Im Anschluss erhalten die Lehrer eine Empfehlungsliste für die Klassenlektüren.
Die Bücherstube Peißenberg bot einen solchen Abend an, bei dem auf den Lehrplan abgestimmte Lektüre vorgestellt wurde. Viele Lehrer nutzten die Gelegenheit sich Anregungen für den eigenen Unterricht zu holen.
"Inszenierte" Lesungen
Einen großen Beitrag zum Gelingen der Rieser Literaturwoche in Nördlingen leisteten die Kinder und Jugendlichen der ortsansässigen Schulen. Unter der Regie von Bücher Lehmann wurden alle Rieser Pädagogen und Schüler aufgefordert, sich mit eigenen Beiträgen am Literaturprogramm zu beteiligen. Eine Vielzahl von Projekten aller Art wurde auf die Beine gestellt, um möglichst unterschiedliche Interessen und Altersgruppen anzusprechen.
Astrid Lindgrens "Die Kinder von Büllerbü" lieferte die Vorlage für ein Kindertheater mit Musik und im Bahnhof von Nördlingen hatten die jungen Slam-Poeten der Umgebung einen umjubelten Auftritt. Bei der Stadtralley und der Nördlinger Litera-Tour kam manch einer ins Schwitzen und auf dem Bücherflohmarkt im Rathausgewölbe war Gelegenheit, nach seltenen und weniger seltenen, nach preiswerten und dennoch heißbegehrten Büchern zu suchen.
Leselöwen Vorlesewettbewerb
Dass auch die Kleinsten schon ausgezeichnete Vorleser und Vorleserinnen sein können, zeigt der 1995 vom Loewe Verlag ins Leben gerufene Vorlesewettbewerb Leselöwen, der sich für Kinder der 3./4. Grundschulklasse eignet. Dieser Vorlesewettbewerb hat sich nicht zuletzt durch die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Verlag und dem Buchhandel bewährt. Die Buchhandlung Gerblinger fungiert bereits seit 10 Jahren als Mittler zwischen Schulen/Bibliotheken und dem Verlag.
Mit viel Engagement beteiligten sich auch 2005 wieder sehr viele Schüler verschiedener 4. Klassen. Für die Jury steht bei ihren Entscheidungen nicht unbedingt fehlerfreies Lesen im Vordergrund, sondern auch deutliche Aussprache, flüssiges Lesen und der Einsatz der Stimme bei der Textgestaltung. Dem oder der Sieger/in musste es aber auch gelingen, den Text sinnlich zu gestalten, d.h. dem Text eine ihm ganz eigene Atmosphäre zu erschaffen. Dies konnte durch Gestik oder besondere Betonung geschehen. Die Sieger erhielten Lesegutscheine, die sie in der Wertinger Buchhandlung einlösen durften. Der beste Leser bekam als besondere Trophäe den überaus begehrten Plüsch - "Leselöwen".
Lesen macht Schule
"Lesen macht Schule" ist eine Aktion der Verlage Ravensburger und dtv, die Lehrerinnen und Lehrern Empfehlungen und Anregungen für die Klassenlektüre an die Hand geben soll. Die Buchhandlungen spielen dabei als Vermittler zwischen Verlagen und Schulen eine entscheidende Rolle.
Doris Müller-Höreth von der Nürnberger Buchhandlung Pelzner beteiligte sich 2004 an dieser Aktion und verschickte Einladungen an alle Schulen in der Umgebung. Um möglichst viele Zusagen zu bekommen, wandte sie sich zum einen an die Lehrerinnen und Lehrer, mit denen sie schon früher zusammengearbeitet hatte. Zusätzlich dazu wurde eine Telefonaktion in die Wege geleitet, um die Schulen noch einmal an den Anmeldeschluss zu erinnern. Den Lehrern, die an der Veranstaltung in der Buchhandlung teilnehmen wollten, wurden zwei Freiexemplare ausgewählter Titel von den Verlagen zugesandt.
Knapp 30 Grundschullehrer und etwa 40 Lehrer der Unterstufe trafen sich schließlich in der Buchhandlung. In einer zweistündigen Veranstaltung wurden ihnen die ausgewählten Buchtitel von Doris Müller-Höreth vorgestellt und erläutert. Bei Kaffee und Kuchen wurden Erfahrungen ausgetauscht und die Lehrer nutzten nach Kräften die Möglichkeit, zusätzlich zur Schullektüre weitere Bücher von der Leseliste zu erwerben. Insgesamt gingen an diesem Abend Bücher im Wert von 500 € über den Ladentisch.
Regelmäßige Empfehlungslisten oder Literaturtipps in der lokalen Presse
Manchmal kann einem bei der Menge an Büchern schon ganz schwindelig werden. Es soll ja auch willige Leser geben, die, abgeschreckt vom Überangebot und überfordert von der Masse und Auswahl an Büchern, schnell von ihrem Vorhaben, ein Buch zu lesen, abrücken.
Jeder ist da dankbar, wenn er ein paar Tipps und Empfehlungen von Experten an die Hand bekommt. So läßt sich der Weg durch den Bücherdschungel viel einfacher bahnen. Darum bieten immer mehr Buchhandlung den Service, regelmäßige Leselisten im Geschäft aufzuhängen. Seien es persönliche Leseempfehlungen der Mitarbeiter oder die Nominierungen des Deutschen Jugendliterturpreises. Ähnlich wie die Buchhandlung Pelzner in Nürnberg bieten viele Buchhandlungen den Service einer in regelmäßigen Abständen erscheinenden Broschüre mit Lesetipps und Informationen zu den wichtigsten Neuerscheinungen auf dem Kinder- und Jugendbuchmarkt. Die kann jeder mit nach Hause nehmen und sich in aller Ruhe einen Überblick über lesenswerte Bücher verschaffen. Hilfreich sind natürlich auch Leseempfehlungen in der lokalen Presse.
Und noch ein Tipp, wie sich Familien mit Kindern die den Weg in die Buchhandlung eher selten finden, erreichen lassen: durch die Auslage und Verteilung von Leselisten und Broschüren bei Kinderärzten, Zahnärzten, Logopäden u. ä.. Denn aus Erfahrung weiß man, dass dort besonders viel Zeit mit Warten verbracht wird und wie lässt sich das Warten besser überbrücken als mit spannenden und neugierigmachenden Lesetipps. So erreichen Sie einen noch größeren Kreis an Kindern und Jugendlichen und machen gleichzeitig Werbung für Ihre Buchhandlung.
Themenspezifische Bücherkoffer: z. B. Schiller-Bücherkoffer
Aktionskoffer zum Schiller-Jahr 2005
2005 war Schillerjahr. Ein Anlass für die Verlage Carl Hanser und dtv, mit einem "Schiller-Bücher-Koffer" den Klassiker 200 Jahre nach seinem Tod von seinem Heroensockel zu holen und für heutige Schüler wieder mit Leben zu füllen.
Schüler für Schiller zu interessieren ist schwer? Ganz im Gegenteil, wie Erfahrungen mit dem Schiller-Koffer an verschiedenen Schulen zeigen. So auch am Gymnasium St. Thomas, dessen Schüler sich mit Hilfe des von der Buchhandlung Hutter Buch in Günzburg zur Verfügung gestellten Koffers auf Schillers Spuren begaben. Der Leistungskurs des Gymnasiums hatte sich zunächst in einer Projektwoche mit Schillers Leben und Werk auseinandegesetzt, ihre Eindrücke haben sie dann in einer Austellung zusammengetragen. Nachdem bereits der Verfasser der Schiller-Biografie "Friedrich Schiller - Was macht den Mensch zum Menschen" Manfred Mai auf eine gemeinsame Einladung der drei Gymnasien gefolgt war, präsentierten die Autorinnen von "Möglichst Schiller" Christiana Engelmann und Claudia Kaiser ihre Sicht auf das Dichtergenie. Der wichtigste Teil dieses Schiller-Nachmittages war aber die sich an die Lesung anschließende Fragerunde, in der die beiden Autorinnen einen Einblick in den Entwicklungsprozess des Buches gaben und von der Zusammenarbeit mit dem Verlag berichteten. Doch besonderes Staunen rief bei den beiden Autorinnen das Wissen und die sehr präzisen Fragen der Leistungskursler hervor. Der Schillerkoffer hat gezeigt, dass sich gerade Jubiläen von Dichtern ganz ausgezeichnet für themenspezifische Bücherkoffer eignen. Und es gibt immer einige Jubiläen zu feiern: Jean Paul, Verdi, Brecht...
Unterstützung von Schülerbüchereien
Schülerbüchereien können von Buchhandlungen auf ganz verschiedene Art und Weise unterstützt werden. Dies reicht von der weit verbreiteten Hilfe bei der Bestückung der Bücherei durch Vorschlagslisten bis hin zu Sachspenden.
Die Buchhandlung Dorn half einer Berufsschulklasse beim Aufbau einer Schülerbücherei. Zuerst besuchte die Klasse die Buchhandlung um sich einen ersten Überblick zu verschaffen und eine Vorauswahl zu treffen. Dann wurden in einer Schulstunde gezielt die Titel ausgewählt, die in die Bücherei aufgenommen werden sollten und am Ende gab es eine feierliche Eröffnung, an der die ganze Schule teilnahm.
Die Bücherwelt Senden veranstaltete eine Vorlesestunde in einer örtlichen Hauptschule. Im Anschluss an die Lesung wurden die vorgestellten Titel an die Schülerbücherei gespendet, so dass die Schüler zu Hause in Ruhe weiter lesen konnten.
Vorlesenacht
Wenn das kein Abenteuer ist: im Schlafsack eingerollt die ganze Nacht lang schmökern, Geschichten hören und mit anderen Kindern in spannende Abenteuer eintauchen und das alles mit elterlicher Erlaubnis im Namen der Leseförderung.
So durften 15 8-12jährige mit dem Schlafsack unterm Arm in der real-time Musikschule Nachtquartier beziehen, um der Lesung des Autors Peter Bernhart zu lauschen. Der entführte sie auf eine Fahrt als Floßpiraten.
Während es sich die Kinder in den Räumlichkeiten der Musikschule bequem machten, übernachtete der Autor selbst in einer gemeinsam aufgebauten Floßhütte. Bis spät in die Nacht hinein lasen die kleinen Floßpiraten in ihren Lieblingsbüchern, bis auch den Wackersten spätestens um zwei Uhr die Augen zufielen.
Mit einer Lesenacht für Grundschüler fanden auch die Diedorfer Kinderbuchtage einen gelungenen Abschluß: gemeinsam mit den Eltern zu später Stunde, heimelig bei Kerzenschein und auf gemütlichen Kissen vorgelesenen Geschichten zu lauschen. Das wollte sich keiner entgehen lassen und darum wurde die Grundschule Diedorf von einer Lawine des Ansturmes förmlich überrollt.
Und es lohnte sich: Zwei Stunden lang lasen Lehrer und Eltern aus einem breiten Sortiment von Klassikern wie Astrid Lindgren oder Michael Ende bis zu aktuellen Titeln von Cornelia Funke. Ob spannend, gruselig oder lustig - jeder kam auf seine Kosten.
Vorlese-Stunde im Kindergarten
Leseförderung fängt nicht erst in der Schule an. Aus diesem Grund veranstalten immer mehr Buchhandlungen Lesungen in Vorschulen und Kindergärten.
Die Buchhandlung Bücher, Medien und mehr gestaltete mehrerer Vorlesenachmittage für Kindergartenkinder verschiedenen Alters. Zusammen mit ihren Eltern lauschten die Kinder den Geschichten. Anschließend gab es einen Büchertisch, bei dem die vorgeschlagenen Titel gekauft werden konnten.
Vorlesewettbewerb für Eltern
Ein Elternvorlesewettbewerb darf bei keinem Lesefest, wie etwa der Münchner Bücherschau, fehlen. Für große Vorlesekönige und viele kleine Zuhörer ist er schon ein Pflichttermin. Hier sind Mamas und Papas gefordert und stellen sich der unbestechlichen Kinderjury – wer am besten aus seinem Lieblings-Kinderbuch oder einem anderen Highlight vorliest, wird mit tollen Preisen belohnt.
Vorleseworkshop für Erzieher*innen und Eltern
Regelmäßiges Vorlesen ist bekanntlich die beste Vorbereitung zum Lesenlernen und schafft gute Grundlagen, dem Lesen auch später verbunden zu bleiben. Und noch einen weiteren positiven Aspekt bringt das Vorlesen mit sich: es fördert die Sprachentwicklung.
Aber dass auch Vorlesen gelernt und geübt sein will, erfuhren die Erzieherinnen der Schwabmüncher Kindergärten Don Bosco, St. Michael und Christopherus. Auf Einladung der Schwabmünchner Buchhandlung Schmid nahmen sie an einem Vorlese-Workshop mit der Lesepädagogin Ingeborg Taube (Lesewerkstatt Forchenheim) teil. An zwei Tagen wurde gemeinsam erarbeitet, wie Vorlesestunden gelingen und richtig spannend gestaltet werden können. Die Teilnehmerinnen lernten vor allen Dingen wie man einen Text richtig auswählt und wie mit dem gekonnt wirkungsvollem Einsatz der Stimme ein optimaler Erfolg erzielt wird. Doch auch eher pragmatische Dinge wurden nicht außen vor gelassen, z. B. lernten die Erzieherinnen, wie sie richtig mit kleinen "Störern" umzugehen haben.
Vorträge zu speziellen Buchthemen, z.B. "Wie ein Buch entsteht"
Fast jede Buchhandlung bietet Praktikumsplätze für interessierte Schüler an. Um darüber hinaus Schülern den Beruf und das Tätigkeitsfeld der Buchhändler näher zu bringen, bieten viele Buchhandlungen gezielte Veranstaltungen zum Thema an.
Die Bücherjolle Starnberg hat im Rahmen eines Schulklassenprogramms einen Vortrag zum Thema „Wie kommt das Buch in die Buchhandlung? Vom Autor bis zum Leser“ gehalten. Hier erfuhren die Schüler alles über die Entstehung eines Buches. Angefangen beim Autor, über den Lektor im Verlag, das Herstellen des Buches in der Druckerei bis hin zum Buchhändler, der das Buch verkauft.
Um mehr über den Beruf Buchhändler zu erfahren hielt die Buchhandlung Javurek einen Vortrag für Fachoberschüler. Neben den Eigenheiten des Literaturbetriebs erfuhren die Schüler auch einiges über die Vielseitigkeit des Berufsbilds Buchhändler. Anschließend gab es eine Fragestunde, in der der Lehrling der Buchhandlung bereitwillig Frage und Antwort stand.
100%-Reihe: Klassiker professionell gelesen
Die Buchhandlung Dorner in Sulzbach-Rosenberg bietet den Schülern der Jahrgangsstufen 11 und 12 einen besonderen Zugang zu klassischer Schullektüre: Im Rahmen der Lesungen „100% Hesse“, „100% Goethe“ und bald auch „100% Brecht“ liest eine Schauspielerin szenisch aus den Werken der Schriftsteller und ermöglicht den jungen Zuhörern so einen ganz anderen Zugang zu den Klassikern. Zudem können die Schüler ihre Fragen zum professionellen Lesen und dem Alltag einer Schauspielerin loswerden. Diese Art der Beschäftigung mit den zuweilen als trockene Pflichtlektüre wahrgenommenen Texten eröffnet den SchülerInnen eine neue Sichtweise und sorgt für neues Interesse an den „alten Meistern“.
Besondere Projekte
Bücherhausparty
Einen ganz besonderen Service ließ sich die Buchhandlung Gattner aus Murnau einfallen. Dort kommt nicht der Kunde zur Buchhandlung, sondern die Buchhandlung zum Kunden. Dieses Angebot wird besonders häufig für Kinderbuchabende in Anspruch genommen. Die jungen Leser treffen sich im Haus eines Mitschülers und lassen sich in privater, gemütlicher Atmosphäre von Gattner mit Lesestoff versorgen, um eine Bücherparty zu feiern. Je nach Wunsch stellt die Buchhandlung eine breite Palette aktueller Neuerscheinungen, Klassiker oder auch einen interessanten Querschnitt durch bestimmte Themengebiete zusammen. Doch damit nicht genug - die mitgebrachten Bücher werden der Partygesellschaft einzeln von einer Buchhändlerin oder einem Buchhändler anschaulich und lebhaft vorgestellt. Bestellungen werden am Ende der Veranstaltung gerne entgegengenommen und von der Buchhandlung geliefert.
Buchpreise für Schulabsolventen*innen
Lesen und Schreiben hängen bekanntlich eng zusammen, und daher betreibt Petra Pfaab, Inhaberin der Bücherkiste in Hofheim, zusätzlich zur Leseförderung auch Schreibförderung: Die Absolventen der örtlichen Realschule mit hervorragenden Leistungen werden vom Schulleiter besonders ausgezeichnet.
Für Glanzleistungen im Fach Deutsch wurden die beiden besten Schülerinnen im letzten Jahr mit einem Buchgeschenk belohnt. Um den Geschmack der beiden auch wirklich zu treffen, steuerte die Spenderin Petra Pfaab den Preis in Form von Büchergutscheinen bei, die sie den Mädchen beim Abschlussfest persönlich überreichte. Jetzt können sich die zwei in aller Ruhe ein Buch aus dem Sortiment der Bücherkiste aussuchen. Für die jüngeren Schüler sicher ein Ansporn, sich bei ihren Schularbeiten ebenfalls ins Zeug zu legen.
Faschingsgarde im Laden
Eine besonders ausgefallene Idee hatte die Buchhandlung Peißenbuch in Peißenberg:
Am Rosenmontag konnte man dort den Auftritt einer Faschingsgarde erleben - mitten im Laden! Die Tänzer und Tänzerinnen waren Mitglieder der Tanzgruppen "Mini Dancers" und "Teen Dancers"aus dem ansässigen Faschingsverein, die sich über ein großes Publikum freuen durften. Zahlreiche Zuschauer drängten sich in der Buchhandlung, um die junge Garde live in Aktion zu sehen. Auf diese Weise konnten sich die TänzerInnen einmal mehr der Öffentlichkeit präsentieren und Peissenbuch konnte sich mit dieser ausgefallenen Idee bei seinen treuen Kunden bedanken.
Geburtstags-Buchgutschein
Da macht das Geburtstaghaben gleich doppelt so viel Spaß. Eine besondere Idee Kinder und Jugendliche an das Medium Buch heranzuführen und in die Buchhandlung zu lotsen, ist der Buchgutschein zum Geburtstag.
Die Buchecke Diedorf hat für alle 6-16jährigen Geburtstagskinder ein ganz besonderes Geschenk: wer möchte, der kann sich zu seinem Geburtstag von der Buchhandlung einen Gutschein in Höhe von 5 Euro zuschicken lassen und ihn dann in der Buchhandlung gegen ein tolles Buch einlösen. Dafür müssen die Kinder einfach nur eine von der Buchhandlung verteilte Karte ausfüllen und in der Buchecke abgeben. Damit wird er oder sie nämlich automatisch Mitglied des Buchecke-Geburtstagsclubs und bekommt die "Freikarte zum Lesen".
Kinder lesen für Kinder
Eine andere Art der Lesung veranstaltete die Bücherstube Peißenberg. Dort lasen Kinder für Kinder. An jedem letzten Mittwoch im Monat fand eine Lesung zu einem bestimmten Thema statt. Lesebegeisterte Kinder ab dem Grundschulalter stellten Gleichaltrigen ihre aktuellen Lieblingsbücher vor. Ziel war es, den Kindern einen Austausch untereinander zu ermöglichen. Als Sekundärziel machte die Buchhandlung die Kinder auf sich aufmerksam und ermutigte sie, auch ohne ihre Eltern, die Buchhandlung zu besuchen.
Kunst-Aktion Lesezeichen
Eine besonders schöne Aktion zur Kundenbindung hat sich die Buchhandlung Genniges in Roth ausgedacht. Inhaberin Hildegard Genniges rief die Schülerinnen und Schüler des örtlichen Gymnasiums dazu auf, ein Lesezeichen für die Buchhandlung zu entwerfen. Im Rahmen eines Kunst-Kurses entstanden viele phantasievolle Bilder, von filigranen Blumen über afrikanische Motive bis hin zur Pop Art. Die Entscheidung für ein Motiv fiel den Buchhändlerinnen letztlich so schwer, dass insgesamt sechs Entwürfe ausgewählt und in Druck gegeben wurden. Jetzt werben die Lesezeichen für einen Besuch bei Genniges - natürlich mit namentlicher Erwähnung der Künstlerinnen, die zum Dank für ihre kreative Arbeit zudem einen Buchgutschein überreicht bekamen.
Leseturnier
Den Nachwuchs zum Lesen zu bewegen und gleichzeitig Gutes tun. Diese Anstrengungen plant die mehr Buch in Odelzhausen. Die versucht nämlich, die Schülerinnen und Schüler mit einem Leseturnier an das Medium Buch heran zu führen. Alle 1. - 4. Klassen der Grundschulen in Odelzhausen können mitmachen. Sie müssen einen Lesepaten finden, der sich bereit erklärt, für jedes gelesene Buch einen kleinen Geldbetrag zu spenden.
Ziel des Turnieres ist es, innerhalb eines bestimmten Zeitraums so viel Bücher wie möglich zu lesen und Geld für die eigene Schatzkiste zu sammeln. Diese Schatzkiste wird von der Buchhandlung spendiert. Nach ungefähr acht Wochen wird der Inhalt jeder Schatzkiste nachgezählt und der oder die Schülerin mit den höchsten Beträgen, also mit den meisten gelesenen Büchern, zum Sieger des Lesturnieres gekürt. Der gesamte Erlös soll dann einem guten Zweck gestiftet werden. Soziales Engagement im doppelten Sinne. Für die Leseförderung und für Hilfe für Menschen in Not.
Literarische Ausflüge
Doch es müssen nicht immer viele Kilometer bewältigt werden, damit ein Ausflug zu einem Ausflug wird. Auch örtliche Lesungen können zu literarischen Ausflügen werden, z.B. wenn es mit dem Schlafsack unterm Arm zur Kriminacht in die nächste Buchhandlung geht - oder sogar ins Hotel. Von besonders engagierten Buchhändlern sind solche Allianzen bereits bekannt. Starke Partner für eine außergewöhnliche Lesung sind neben Hotels z.B. auch Universitäten. In Zusammenarbeit mit solchen Kooperationspartnern können Lese-Events im größeren Stil veranstaltet werden. Oder Sie veranstalten eine Lesung an ungewöhnlichen Orten. Wie wäre es mal mit Literatur in der Straßenbahn?
Märchenwanderung
Märchenstunde einmal ganz anders: Anstatt einer "normalen" Märchenlesung organisiert die Buchhandlung Schmöker-Pauli in Lappersdorf für ihre kleinen Kunden eine Märchenwanderung durch die Natur. Zusammen mit einem ortsansässigen professionellen Märchenerzähler geht es auf Wanderung durch die umliegenden Wälder. Die Märchen werden nicht vorgelesen, sondern frei erzählt, während die Kinder sich direkt an den "Schauplätzen" der zauberhaften Geschichten befinden und ihrer Phantasie freien Lauf lassen können. Ein Erlebnis, das sie bestimmt so schnell nicht vergessen werden!
Schreibwerkstätten
Um die Kreativität der Kinder zu fördern, bieten mehrere Buchhandlungen Projekte zum Kreativen Schreiben an.
So hat die Buchhandlung Isartal in Zusammenarbeit mit sechs Grundschulen und Gymnasien einen Schreibwettbewerb für Kinder durchgeführt. Unter dem Motto „Tatort Isartal – Der verschwundene Diamant“ konnten sich die 3-6. Klassen beteiligen. 200 Kinder schickten ihre Geschichten ein. Bei einer großen Abschlussveranstaltung las der Schriftsteller Jan Weiler den Siegertext vor, der außerdem in der Süddeutschen Zeitung abgedruckt wurde. Und natürlich gab es für die drei Gewinner jeweils einen Büchergutschein.
Die Buchhandlung Bücherwurm hingegen bietet ein Mal im Monat Kreatives Schreiben für Kinder ab der 3. Klasse an. Hier treffen sich die Nachwuchsautoren mit dem Namen Mimikry Junior in der Buchhandlung und schreiben Reizwortgeschichten. Eine besondere Idee war es, auch andere Kinder und Schulklassen einzuladen Reizwortgeschichten zu schreiben. Ziel war es, ein Buch mit 40 dieser Geschichten zu veröffentlichen. Unter 250 Einsendungen wurden die besten Geschichten ausgewählt und mit Hilfe von Sponsoren fand ca. ein Jahr später die Buchpräsentration statt. Das fertige Buch kann in der Buchhandlung erworben werden und bietet sogar noch Platz für eine eigene Reizwortgeschichte.
Wie ein Buch entsteht - eine Schule schreibt, druckt, bindet und verkauft ein Buch
Am UNESCO-Welttag des Buches, dem 23. April 2004, fand ein ehrgeiziges Projekt sein gelungenes Ende. Endlich konnten die Schülerinnen und Schüler der Realschule am Judenstein in Regensburg das Buch "Zum Glück habe ich meine Flügel dabei" in Händen halten. Auf Initiative der Buchhandlung Dombrowsky hatte sich eine ganze Schule an der Entstehung beteiligt.
Schüler aller Klassen verfassten Texte zum Thema "Lebenswege" und zeichneten Bilder zu diesen Texten. Es entstand ein Lesebuch mit humorvollen, nachdenklichen und ernsten Seiten. Die Schüler waren aber nicht nur als Autoren beteiligt, sondern begleiteten auch aktiv die anderen Teile des Entstehungsprozesses von Herstellung und Druck bis hin zum Vertrieb. Schritt für Schritt konnten sie so miterleben, wie ein Buch gemacht wird - vom Konzept bis zum fertigen Produkt.
Am 23. April 2004 wurde das fertige Buch den Regensburger Bürgern präsentiert. Bei wunderschönem Wetter begannen die Schülerinnen und Schüler um 11 Uhr an fünf Verkaufsständen in der Innenstadt mit dem Verkauf ihres Gemeinschaftswerkes. Mit Hilfe von pantomimischen, akrobatischen und musikalischen Einlagen konnten die jungen Verkäufer innerhalb von fünf Stunden 800 Exemplare absetzen. Am Nachmittag wurde das Buch dann bei einem offiziellen Festakt der Öffentlichkeit vorgestellt. An einer von den Schülern aufgebauten Produktionsstraße konnten die Besucher der Veranstaltung die Entstehung des Buches noch einmal nachvollziehen.
Wunschkiste
Die Wunschkiste für Kinder hat ein ganz einfaches Prinzip, das jedem vertraut ist. Ähnlich einem Hochzeitstisch können Kinder in der Bücherwelt Senden eine Kiste mit lauter Geburtstagswünschen bestücken. Jetzt müssen die Schenker nur noch ein Buch aus der Kiste auswählen und als Geschenk verpacken lassen. So liegt garantiert keiner mehr mit seinem Geschenk daneben!
Frühe Leseförderung
Rhythmische Sprachförderung im Rahmen der Literacy-Erziehung
Literacy-Erziehung soll die Fähigkeit des Lesens und Schreibens fördern, sowie das Verstehen von Texten und die Vertrautheit mit Literatur.
Ein Leseförderungsprojekt der besonderen Art hat die WortSpiel AG (Buchhandlung Gabriel) ins Leben gerufen. Im Rahmen der Literacy-Erziehung bieten sie Rhythmische Sprachförderung für Kinder an. Gerade Rhythmische Spiel- und Sprechverse fördern die Einheit von Handeln und Sprache, verhelfen damit zu einer authentischen Aussprache und sind somit entwicklungsfördernd für das kindliche Sprachverhalten. Besonders Kinder, die in ihrem Umfeld wenig mit Büchern, Sprache und Schrift in Kontakt kommen, benötigen eine solche Unterstützung. Die Förderung kann von der gemeinsamen Bilderbuch-Lektüre übers Vorlesen und Nacherzählen von Geschichten bis hin zu Sprachspielen reichen.
Konkret liegt der Schwerpunkt der Wort Spiele AG auf der Verbindung von Sprache und Rhythmus. Anhand einer Geschichte erleben die Kinder verschiedene sprachrhythmische, phantasievolle Situationen. Im Laufe der Lesung erfinden die Kinder Wörter und suchen Reime. Das Sprechen von Silben wird mit rhythmischem Trommeln verbunden. Um die Kinder gezielt zu fördern gibt es jeweils ein Programm für Schulen und Kindergärten.
Leseförderung bei mehrsprachigen Kindern
Mehrsprachige Lesungen
Mehrsprachige Lesungen haben in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Viele Kinder wachsen zweisprachig auf, so dass es nur ein logischer Schritt war ihnen Literatur auf diese Art näher zu bringen. Neben dem Lerneffekt steht aber auch hier eindeutig der Spaß am Lesen im Vordergrund.
Die Lesefüchse boten auf der 4. Münchner Bücherschau junior eine Bilderbuchlesung für Kinder im Vorschulalter an. Kinder mit nicht-deutscher Erstsprache erleben die Welt der Bilderbücher und werden dazu angeregt, aktiv mit der deutschen Sprache umzugehen. Spielerisch und mit viel Spaß. Dabei wird nie die Herkunft der Kinder vergessen und ihre Erstsprache mit einbezogen. Das Motto ist Dialog und Respekt zwischen den Sprachen und Kulturen.
Wie kann auch größeren Kindern das Thema Mehrsprachigkeit näher gebracht werden? Am einfachsten mit einem Buch, das alle Kinder lieben, dachte sich die Buchhandlung Gabriel. Und so veranstaltete sie im Rahmen der 1. Rohrbacher Bücherschau eine Lesung aus „Harry Potter und der Stein der Weisen“ in neun (!) Sprachen. Natürlich in Englisch, aber auch in Bairisch, Arabisch, Latein und in der Gebärdensprache trugen Mitarbeiter der Buchhandlung, zusammen mit Kindern und Jugendlichen, die Texte vor.
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